Wie Mundgeruch entsteht und wie man ihn dauerhaft beseitigen kann

Filed Under (Zahnerkrankungen) by admin on 28-06-2013

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Mundgeruch wird von den meisten Betroffenen selbst gar nicht wahrgenommen, sie stellen nur regelmäßig fest, dass sich ihr Gegenüber im Gespräch zu entziehen versucht. Diese Situation ist typisch. Ein offenes Wort, höflich ausgesprochen, ist darum oft sogar eine Hilfe für die Opfer von Mundgeruch. Wer sich selbst im Verdacht hat, sollte seine Angehörigen, seinen Arzt oder Zahnarzt fragen.

Der herbe Hauch, der übrig bleibt, wenn die vorangegangene Mahlzeit lecker mit Knoblauch angereichert war, ist anderntags wieder vergessen. Doch etwa ein Viertel der Bevölkerung leidet unter dauerhaft schlechtem, faulig riechendem Atem. Es ist allerdings beruhigend zu wissen, dass in 90% aller Fälle Mundgeruch aus Problemen im Mund- und Rachenraum resultiert und nicht aus einer schweren, organischen Erkrankung, wie oft vermutet.

Die üblichen Verursacher von Mundgeruch sind chronische Zahnfleisch- oder Nasennebenhöhlenentzündungen, chronisch entzündete Mandeln oder Zähne mit Kariesbefall. In all diesen Fällen besiedeln nämlich anaerobe (sauerstofflos lebende) Bakterien den gesamten Mund- und Rachenraum, Zahnfleischtaschen, Zahnzwischenräume oder die Oberfläche der Zunge.

Mundspülungen schaffen zwar vordergründig Abhilfe, zerstören jedoch die Mundflora, greifen teilweise auch die Zahnoberflächen an oder legen das Geschmacksempfinden lahm. Zuckerfreie Kaugummis dagegen regen den Speichelfluss an, was wiederum eine natürliche Abwehr gegen unerwünschte Bakterien darstellt.
Die wichtigste Maßnahme ist eine gründliche Zahn- und Zungenhygiene. Genügt das nicht, sollte ein Besuch beim beim Zahn- oder Hals-Nasen-Ohrenarzt folgen, um eventuelle Zahnschäden oder andere Erkrankungen feststellen und behandeln zu lassen.
Obendrein sollte möglichst auf Alkohol, Nikotin oder zu viel Kaffee verzichtet werden: Ihre Rückstände erzeugen zusammen mit der Plaque auf den Zähnen unerwünschte Verbindungen, die wiederum zu Mundgeruch führen.

Heilkräuter und Gewürze dagegen wirken antibakteriell, halten damit die unerwünschten Fäulnisbakterien in Schach oder rotten sie gar aus. Dies trifft besonders auf Petersilie mit ihrem hohen Chlorophyllgehalt zu. Wirksam sind beispielsweise auch Eukalyptus, Fenchel, Minze, Gewürznelken, Rosmarin, Salbei und Thymian, oder Zimt: Alle enthalten sie unter anderem heilsame und desinfizierende ätherische Öle.

Parodontitis als Krankheitsrisiko

Filed Under (Zahnerkrankungen) by admin on 26-03-2013

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Schon seit einigen Jahrzehnten wird geforscht, wie Parodontitis, die hartnäckige Zahnbettentzündung, und systemische Erkrankungen zusammenhängen.

Eine ganze Reihe von Krankheiten erhöht das Risiko, Parodontitis auszulösen, wie Diabetes mellitus, Übergewicht, Osteoporose, Erkrankungen des Immunsystems, bestimmte Medikamente, Stress und hormonelles Ungleichgewicht.

Bereits seit den 1950iger Jahren ist auch bekannt, wie sich Diabetes Mellitus auf die Entstehung von Parodontitis auswirkt: Je länger und je stärker die Stoffwechselerkrankung anhält, desto schlechter die Aussichten, die Zahnfleischerkrankung in den Griff zu bekommen. Die Insulinresistenz löst diverse biochemische Abläufe aus – im Endergebnis werden diverse Systanzen und Enzyme ausgeschüttet, die eine Entzündungsneigung verstärken. Ist der Diabetiker gut eingestellt, sinkt das Parodontitisrisiko wieder. Auch umgekehrt gilt: Eine hartnäckige Parodontitis verstärkt das Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Übergewicht hat eine ähnliche Wirkung: Die körpereigene Abwehr reagiert zu träge auf die Bakterien.

Nicht nur eine Erkrankung wie HIV, auch Medikamente, die die Immunabwehr senken, wie etwa nach Transplantationen, erhöhen das Risiko, an bakteriellen Infektionen zu erkranken.

Einige Medikamente lösen auch starke Wucherungen und Schwellungen des Zahnfleisches aus – die Folge ist eine ausgeprägte Taschenbildung. Die Plaque, der Zahnbelag, der die auslösenden Bakterien beherbergt, ist dann auch durch die alltägliche Zahnhygiene nicht mehr kontrollierbar.

Stress in jeder Form und seine Auswirkung wurden bereits eingehend untersucht: Einerseits verändert Stress das Verhalten: Schlechtere Mundhygiene, mehr Alkohol und Nikotin wirken sich negativ auf die Abwehrkräfte aus. Umgekehrt haben auch viele Belastungsfaktoren über die Ausschüttung von Stresshormonen direkte Auswirkungen auf die Anfälligkeit für Infektionen aller Art.

Zahlreiche neuere Studien weisen nach, dass das Risiko, an Arteriosklerose oder Herzinfarkt zu erkranken, bei Parodontitis-Patienten um bis zu 20% höher liegt als bei Gesunden. Der Grund: Der permanente Entzündungsherd im Körper setzt beispielsweise das Protein Zytokin in großen Mengen frei, das wiederum die Gefäßwände schädigen kann.

Bekannt ist das Risiko, durch ständig aus dem Mundraum freigesetzte Bakterien eine Infektion der oberen Geburtswege auszulösen – damit droht eine Frühgeburt. Und auch hier spielen wieder die Zytokine mit, die durch die beständige Entzündung gebildet werden.

Moderne Kariesbehandlung

Filed Under (Behandlungen) by admin on 24-03-2013

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Karies ist längst als Zivilisationskrankheit akzeptiert. Bakterien lösen die Zahnfäule, das Stoffwechselprodukt der Bakterien sind Säuren, die dem Zahnschmelz Mineralien, vor allem das Kalzium entziehen.

Die konservative Behandlung von Karies besteht darin, den erkrankten Bereich des Zahns mit dem Bohrer zu entfernen und dann eine Füllung einzubringen, die je nach Zusammensetzung mehrere Jahre oder auch Jahrzehnte hält. Dabei geht jedoch auch immer ein wenig gesunde Zahnsubstanz mit verloren.

Die invasiven Methoden haben jedoch oft nur begrenzten Erfolg. Irgendwann, sei es auch im höheren Alter, bricht sich Karies häufig erneut in bereits befallenen und behandelten Zähnen aus.

Ist es möglich, dass Karies durch eine Wiedereinlagerung der Mineralien gestoppt oder gar geheilt werden könnte?
Dazu gibt es aktuell eine ganze Reihe von Studien.

Vorbeugung ist noch immer die beste Medizin: An erster Stelle steht hier die Mundhygiene, das gründliche Putzen von Zähnen und Zunge. Was ebenfalls hilft: Eine möglichst zuckerarme, gesunde Ernährung.

Schon in der Phase, in der bei Kindern die Backenzähne durchbrechen, raten moderne Experten zur Fissuren-Versiegelung mit Fluorid- oder Chorhexidin-Lacken. Dem voraus sollte bereits eine erste gründliche professionelle Zahnreinigung gehen, um die Bildung von Plaque im Vorfeld niedrig zu halten.

Fluorid bewirkt den erwünschten Wiedereinbau von Calzium- und Phosphat in den Zahnschmelz. Mit dem Einsatz von Fluorid könnten sogar erste Läsionen, Ansätze von Karies, gestoppt und eventuell geheilt werden. Dabei ist der direkte Kontakt mit dem Zahnschmelz wirksamer als die Einnahme von Fluorid-Tabletten.

Liegt bereits Karies im Anfangsstadium vor, wird heute bei kleinen oder ängstlichen Patienten die innovative ICON-Methode eingesetzt:
Die befallene Stelle am Zahn wird mit Chlorwasserstoff (HCL)-Gel aufgeraut und getrocknet. Das anschließend aufgebrachte Kunststoffinfiltrat verschließt nun die Poren. Die Aushärtung erfolgt mit Licht. Die reparierte Stelle ist nahezu unsichtbar. Die Vorteile: Gesunde Zahnsubstanz bleibt erhalten, Bakterien können nicht mehr in den Zahn eindringen und weiter Schaden anrichten, und das unangenehme Bohren entfällt. Noch fehlen jedoch Erkenntnise über die Effizienz und Haltbarkeit dieser vielversprechenden Methode.

Alternativen zur Amalgam-Füllung

Filed Under (Zahnfüllungen) by admin on 21-03-2013

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Amalgam, eine Legierung aus Zinn, Zink, Kupfer, Silber und 50% Quecksilber, hat sich seit über 150 Jahren in der zahnärztlichen Praxis bewährt, sie sind sehr leicht zu verarbeiten, lange haltbar und stabil. Doch wegen der Gefahr einer Quecksilberanlagerung in den Organen und immer wieder auftretenden Quecksilberallergien kommen zunehmend andere Füllmaterialen in der Zahnmedizin zum Einsatz.

Doch wie sicher sind sie für die Zahnerhaltung und welche Kosten kommen auf den Patienten zu?

Im sichtbaren Bereich des Kiefers kommt heute oft eine Kompositfüllung zum Einsatz. Sie ist optisch fast nicht erkennbar. Zu 70% besteht sie aus Glas und Quarz. Im Gegensatz zu Amalgam kann damit ein aufgebohrtes Zahnloch nicht einfach gefüllt werden, sondern es ist Kleber notwendig. Kleber wiederum hält nur auf einem vollkommen trockenen Zahn. Moderne Zahnärzte benutzen den Kofferdam, vom englischen „cover dam“, um den betroffenen Zahn zu isolieren und abzutrocknen. Besondere Tinkturen rauen den Zahnschmelz so weit auf, dass der Kleber perfekt hält. Kompositfüllungen haben die Tendenz, beim Aushärten zu schrumpfen. So entstehen Spalten und poröse Öffnungen, die neuem Kariesbefall Vorschub leisten. Verhindern lässt sich dies mit millimeterweisem Füllen und Aushärten. Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren dieses aufwändige Verfahren nur, wenn es im Sichtbereich zum Einsatz kommt.

Im Kaubereich halten Kompositfüllungen erfahrungsgemäß nur drei bis fünf Jahre. Über Gesundheitsrisiken ist bislang nichts bekannt.
Gold hält ewig, ist kostspielig und muss vom Zahntechniker speziell vorgefertigt werden. Gold-Inlays werden mit Zement unkompliziert und gut passend verankert, was auch die Kiefergelenke schont. Verwendet wird dabei kein reines Gold, sondern eine harte Misch-Legierung, die auch bei Backenzähnen eine Lebensdauer von über 15 Jahren verspricht. Die Zuzahlung kann bis zu 650 Euro betragen.

Inlays aus Keramik sind komplizierter zu verarbeiten: Hergestellt werden sie mittels einer Gussform. Der Aufwand beim Verkleben im Zahn ist so hoch wie bei den Kompositfüllungen. Doch im Ergebnis werden Füllung und Zahn untrennbar miteinander verbunden und sind danach jeder Belastung gewachsen. Die Zahnsubstanz wird geschont, das Flickwerk am Zahn ist praktisch unsichtbar. Die Zuzahlung für den Patienten: Bis zu 700 Euro.

Wurzelspitzenresektion – Oft die letzte Rettung für den Zahn

Filed Under (Behandlungen) by admin on 19-03-2013

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Wenn auch eine sorgfältige Wurzelbehandlung keine Abhilfe mehr schaffen, die Wurzelspitze über den Zahn nicht mehr erreicht werden kann, bedeutet die Wurzelspitzenresektion oft die letzte Rettung für einen Zahn.

Die chirurgische Sanierung direkt im Kiefer wird in der Regel durch einen versierten Endontologen, einen Facharzt für das Zahninnere, durchgeführt.

Wenn Karies sich tief in einen Zahn gebohrt hat, Zahnmark und Wurzeln entzündet, Bakterien in den Kieferbereich vorgedrungen sind, wo sie ihr schmerzhaftes Unwesen treiben, bleibt auch eine gründliche Wurzelbehandlung oft erfolglos, die Entzündung setzt sich bin in die Zahnwurzelspitzen in Kiefer fort. Die Schmerzen sind erheblich.Zysten im Kiefer, Abszesse, Knochenentzündungen und –defekte, Kieferhöhleninfektionen und eine allgemeine Schwächung des Immunsystems drohen.

Angezeigt ist der Eingriff auch dann, wenn zwar der Nerv des Zahns abgestorben ist, aber die Zahnaufhängung im Knochen den Druck auf den Zahn beharrlich als Schmerz weitergibt. Entzündungen entstehen dann, wenn Füllmaterial der Wurzelbehandlung in die Kieferhöhle oder in Nervennähe gerät, oder wenn die Wurzelkanäle bei der normalen Behandlung nicht vollständig zugänglich sind.

Jetzt muss der Zahnarzt abwägen: Ist der Zahn durch die Wurzelspitzenresektion noch zu retten, oder sollte er besser gleich gezogen werden.

Die Risiken bei der Wurzelspitzenresektion: Die unteren Zahnwurzeln liegen sehr nahe am Nerv im Unterkieferast, der das Gefühl in Unterlippe, Zähnen und Zahnfleisch sicherstellt. Wird er beschädigt, kann eine zeitweise oder vorübergehende Taubheit auftreten. Bei sehr eng stehenden Zahnwurzeln muss der Behandler darauf achten, keine weiteren Zahnwurzeln zu beschädigen. Und eine Garantie für die Rettung des Zahns gibt es leider nicht, dennoch ist die Erfolgsquote nicht schlecht.

Die Resektion ersetzt übrigens nicht die Wurzelbehandlung, sie vervollständigt sie vielmehr. Um an die Wurzelspitzen des Zahns und das entzündete Gewebe heranzukommen, wird der Kiefer unter örtlicher Betäubung eröffnet und der Entzündungsherd entfernt. Danach wird der nun verkürzte Wurzelkanal mit Ultraschall gereinigt und für die abschließende Füllung erweitert, die Wunde wird vernäht.

Nach etwa einer Woche sollten alle Beeinträchtigungen für den Patienten abgeklungen sein. Die Krankenkassen kommen für die Behandlung in der Regel auf.

Jedes Kind ein Zahn? Parodontitis in der Schwangerschaft

Filed Under (Zahnerkrankungen) by admin on 15-03-2013

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Kostet jedes Kind die Mutter einen Zahn? Fest steht, dass Kalziumentzug aus den Zähnen während einer Schwangerschaft nicht die Ursache für diese alte „Weisheit“ ist.

In besonders stressigen Lebensphasen, in der Pubertät und bei Frauen während der Menopause oder bei Eintritt einer Schwangerschaft steigt vielmehr das Risiko, an Parodontitis zu erkranken.

Als Parodontitis oder Gingivitis wird eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates bezeichnet. In der gewöhnlichen Plaque, vor allem an den Zahnhälsen, vermehren sich die auslösenden Bakterien. Eine wichtige Vorbeugung ist daher die alljährliche professionelle Zahnreinigung, denn dabei werden Zahnbeläge auch an den unzugänglichen Stellen gründlich entfernt.
Warum trifft es gerade Schwangere? Durch die hormonelle Umstellung lockern sich tatsächlich das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut auf, das Zahnfleisch schwillt an und bietet den schädlichen Bakterien mehr Raum. Häufigeres Zahnfleischbluten beim Zähneputzen ist ein erstes Warnsignal. Auch wenn es unangenehm ist: Genau jetzt ist eine verstärkte Zahnhygiene besonders wichtig, dazu ein Besuch beim Zahnarzt, wenn ernsthafte Entzündungssymptome und regelmäßiges Zahnfleischbluten auftreten.

Denn der Körper setzt bei einer Zahnbettentzündung Zytokine frei, das sind Proteine, die auf das Immunsystem einwirken. Sie gelangen über den Blutkreislauf auch in die Plazenta: Hier lösen sie sogar Wachstumsverzögerungen des Embryos aus. Im fortgeschrittenen Schwangerschaftsstadium können sie sogar vorzeitigen Wehen und damit zu Frühgeburten führen.

Zahnverlust aufgrund einer Schwangerschaft ist in vielen Fällen vermeidbar: Gründliche Zahnhygiene, die konsequente Behandlung von Zahnbetterkrankungen, eine gesunde Ernährung und dazu eine gezielte Unterstützung des körpereigenen Immunsystems helfen, das Risiko zu begrenzen.

Implantat mit Knochenaufbau

Filed Under (Zahnersatz) by admin on 14-03-2013

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Die meisten Menschen erleiden im Laufe ihres Lebens Zahnverluste, sei es durch Unfälle, durch Karies oder Parodontose. Eine Möglichkeit für Zahnersatz sind Implantate. Dabei ist Knochenschwund im Kiefer ist ein häufiges Problem bei deren Einsatz.

Aus Ersparnisgründen oder weil keine weiteren Beschwerden auftreten, wird der verlorene Zahn häufig nicht sofort durch eine Prothese oder Brücke ersetzt. Oder eine Brücke liegt nicht richtig auf dem Kiefer auf. Ganz ohne Belastung oder von einer wackligen Brück strapaziert, bildet sich der Kieferknochen jedoch zurück, er atrophiert. Das kann dazu führen, dass die Gesichtszüge förmlich einfallen.

Auch wenn schon eine starke Atrophie des Knochens stattgefunden hat, macht ein Kieferknochenaufbau den Einbau eines Implantates möglich. Allerdings ist ein solcher Eingriff anspruchsvoll und der Patient muss mit einigen Beeinträchtigungen rechnen.

Ist der Kieferknochen nicht breit genug für das Implantat, kann mit während der Operation anfallendem Knochenmehl oder durch Abschaben von Knochenspänen vom Kieferkamm Substanz gewonnen werden. Mit Hilfe spezieller, vollständig abbaubarer Membranen wird der so behandelte Kieferbereich bis zur vollständigen Einheilung geschützt. Zuweilen kommt dabei auch künstliches Knochenersatzmaterial zum Einsatz.

Weiterhin können Bone-Spreading oder Bone Splitting angewendet werden, also eine Knochenspreizung in unterschiedlichen Graden. Mit Spezialgeräten wird der Knochen gespalten, das Implantat in diesen Spalt eingebracht, entstandene Hohlräume mit Knochen oder Ersatzmaterial gefüllt. Doch die so eingesetzten Implantate sind erst nach einem monatelangem Einheilungsprozess stabil und belastbar.

Ein weiteres mögliches Verfahren, die Knochenblock-Transplantation, besteht darin, an anderer Stelle Knochensubstanz zu entnehmen und mit winzigen Schrauben am Kiefer zu fixieren. Auch hier ist eine längere Heilungsphase erforderlich. Entnommen werden solche „Ersatzteile“ entweder vom Unterkieferast oder auch vom Beckenkamm.

Die Tendenz gesunder Knochen, Hohlräume und Brüche zu „füllen“, ist im Prinzip der gleiche Prozess, der auch Brüche heilen lässt. Diese natürliche Reaktion des Körpers macht man sich auch bei den diversen anderen Verfahren des Knochenwiederaufbaus zu Nutze: Bei der Distraktionsgenese, dem Sinus-Lift oder der Hohlraumtechnik wird die Kallus-Bildung durch Anheben einer Knochenspange jeweils provoziert und gezielt genutzt, um einen vertikal zu niedrigen Kieferknochen aufzubauen.

Wie sinnvoll ist eine Wurzelbehandlung?

Filed Under (Behandlungen) by admin on 10-03-2013

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Mancher Zahnersatz wäre überflüssig, könnte man einen erkrankten Zahn retten anstatt ihn zu ziehen.  Damit eine Wurzelbehandlung gelingt, sollte ein versierter, speziell ausgebildeter Zahnarzt ans Werk gehen. Und auch ein wenig Glück ist mit im Spiel.

Bohrende, besonders hartnäckige, pochende Zahnschmerzen kündigen das Unheil an: Ist Karies zu tief eingedrungen, hat der der Zahnarzt zu heftig und zu nah am Zahnmark gebohrt oder reizen bestimmte Füllmaterialien den Nerv, wird es kritisch.

Weil das Zahnmark und der Zahnnerv mit allen seinen Verzweigungen säuberlich und spurlos entfernt werden müssen, sind einiger Zeitaufwand und große Sorgfalt erforderlich. Oft sind bis zu sieben Sitzungen nötig. Auf einem Röntgenbild und mit Hilfe eines Dentalmikroskops werden sämtliche Wurzelkanäle erfasst und im Anschluss gründlich gereinigt. Dazu werden biegsame Spezialfeilen verwendet. Bei Jugendlichen und Kindern versucht man, das Zahnmark möglichst zu erhalten. Gesäuberte Wurzelkanäle werden mit Desinfektionslösung ausgespült: Absolute Keimfreiheit ist ein Muss, um eine erneute Bakterieninfektion zu verhindern.

Sind auch die Enden der Zahnwurzeln tief im Kiefer bereits entzündet, erfolgt der Eingriff über den Kieferknochen, und die Wurzelspitzen müssen entfernt werden.

Für den Füllprozess müssen die Wurzelkanäle trocken sein, denn nur dann haften die flexiblen Füllmaterialen. Bis zum endgültigen Verschließen des Zahns schützt eine provisorische Krone die offenen Wurzelkanäle. Auch wenn der Zahn nach der Wurzelbehandlung tot ist, kann er noch eine ganze Weile Schmerzen bereiten. Wurzelbehandelte Zähne verfärben sich mit der Zeit und brechen relativ leicht. Daher ist die Überkronung angeraten.
Erst nach etwa zwei Jahren ohne Zahnschmerzen kann man von einer gelungenen Wurzelbehandlung sprechen. Krankenkassen finanzieren den Eingriff immer dann, wenn Zahnsubstanz und bestehende Brücken dadurch erhalten bleiben. Für den Einsatz besonderer Techniken jedoch muss der Patient einiges zuzahlen, doch ist der Betrag immer noch niedriger als der für eine Brücke oder ein Implantat.

Amalgamfüllungen entfernen und ersetzen?

Filed Under (Zahnfüllungen) by admin on 07-03-2013

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Bei Karies und nach Wurzelbehandlungen wird der Zahn gefüllt, um weiterem Verfall oder erneuter Karies vorzubeugen. Und auch wenn mittlerweile eine ganze Reihe von Füllmaterialien zur Verfügung steht, die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren bislang meist nur die Basisversorgung mit dem billigsten Material: Amalgam.

Die heute üblichen Materialien für das Füllen eines Zahnes unterscheiden sich stark in ihrer Dichtigkeit und Haltbarkeit. Muss kurzfristig, oft nach zwei bis fünf Jahren, erneut gebohrt werden, weil eine Füllung nicht hält, wird die Zahnsubstanz weiter geschwächt, der Verlust des Zahns ist damit quasi vorprogrammiert.

Die gängige, günstige Variante, Amalgam, ist mittlerweile stark umstritten. Die Mischung besteht aus Silber, Kupfer, Zink, Zinn und zu 50% aus giftigem Quecksilber. Zwar ist dieses Material seit 150 Jahren im Einsatz, da es billig und sehr gut zu verarbeiten ist. Die Legierung ist jedoch nicht stabil, sondern flüchtig, und gibt, je nachErnährungsgewohnheiten und anderen Füllmaterialien im Mund, immer wieder kleine Mengen an Quecksilber in den Organismus ab. Allerdings werden diese Quecksilberspuren als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Bei einer Haltbarkeit von über 10 Jahren sind viele Zahnärzte bis heute vom Füllmaterial Amalgam überzeugt. Doch bei Kindern und Schwangeren werden sie nicht mehr eingesetzt.

Die enthaltenen Schwermetalle sammeln sich im Gehirn, in Leber und Niere an. Bei zu viel Quecksilber in den Organen können Immunsystem, Knochenmark und rote Blutkörperchen Schaden nehmen, eine Disposition für neurologische Erkrankungen kann sich verstärken. Ein Entgiftungsprozess wird mit zunehmendem Alter schwieriger.

Akut problematisch ist eine Quecksilber-Allergie, die starke Irritationen der Haut bis hin zu Ekzemen, Kopfschmerzen, Asthma und Verdauungsprobleme auslösen kann.
Zahlreiche Tests ermöglichen es, festzustellen, ob ein Patient tatsächlich an einer Quecksilbervergiftung oder an einer Allergie leidet.

Sind jedoch keinerlei Symptome erkennbar, gilt es zu bedenken, dass das Ersetzen alter Plomben zu Entgiftungszwecken mehr schädliche Substanzen freisetzt als bislang angenommen. Toxische Dämpfe können dabei bis in die Lunge gelangen. Zuverlässig und fest sitzende Plomben sollten daher besser unberührt bleiben, da sie vermutlich wesentlich weniger Quecksilber abgeben als landläufig befürchtet. Müssen Zähne erneut behandelt und gefüllt werden, stehen allerdings inzwischen andere haltbare Materialien zur Verfügung.

Parodontitis – Wer ist gefährdet?

Filed Under (Zahnerkrankungen) by admin on 05-03-2013

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Die bekannte und häufige Entzündung des Zahnhalteapparates, die Parodontitis, wird durch Bakterien ausgelöst. Zwar kommen die Erreger der Zahnbettentzündung mit der medizinischen Bezeichnung Porphyromonas gingivalis bei jedem Menschen im Mundraum vor, aber durchaus nicht jeder erkrankt deswegen an Parodontose. Natürlich erhöhen mangelnde Zahn- und Mundhygiene das Risiko, doch eine ganze Reihe von Faktoren spielen beim Ausbruch der Erkrankung mit.

Wer stark raucht, ist häufiger betroffen. Besonders tückisch: Die Zahnfleischentzündung kündigt sich bei Rauchern nicht durch das bekannte Bluten beim Zähneputzen an, sondern wird oft erst bemerkt, wenn Schmerzen und Zahnfleischschwund einsetzen.

Einige Menschen haben von ihren Eltern und Großeltern ein lückenhaftes Immunsystem mitbekommen. Eine mögliche Folge davon ist ein erhöhtes Parodontitis-Risiko.

Alles, was die Immunabwehr schwächt, leistet grundsätzlich auch einer Parodontitis Vorschub: Dazu gehören berufliche und private Sorgen, chronische Überarbeitung, aber auch bestehende Erkrankungen oder Entzündungsherde im Körper.

Weniger bekannt ist, dass starkes Übergewicht die Disposition zu Parodontitis erhöht: Offenbar reagiert die körpereigene Abwehr bei sehr viel Fettgewebe im Körper wesentlich langsamer und schwächer auf Bakterien.

Auch ein hormonelles Ungleichgewicht, wie es in der Schwangerschaft, in der Pubertät oder in den Wechseljahren auftreten kann, löst häufig einen Parodontitis-Schub aus.
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus sind ein weiterer Risikofaktor.

Mit zunehmendem Alter sinken die Abwehrkräfte, man wird generell anfälliger für Bakterieninfektionen.

Neben der mindestens einmal jährlichen Prophylaxe beim Zahnarzt hilft eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen und eine ausgewogene Ernährung bei der Vorbeugung. Alles, was die körpereigenen Abwehrkräfte stärkt, beugt auch der Parodontitis und damit einem Zahnverlust wirksam vor.